(Unsere SchülerInnen diskutieren mit dem Europaabgeordneten Axel Voss, Bild: Marius Schuppert)

 

Unsere Brüsselfahrt 2023

Lieferkettengesetz, Urheberrecht und Künstliche Intelligenz. Puh, für den ein oder anderen mögen diese Themen auf den ersten Blick komplex und nicht wirklich interessant klingen. Umso mehr ging den begleitenden Lehrkräften  der diesjährigen Brüsselfahrt – Miriam Saure, Martin Beger und Marius Schuppert – das Herz auf, mit wie viel Leidenschaft und Interesse die SchülerInnen in den Räumlichkeiten des Europäischen Parlaments über diese Themen diskutierten.

Um 7:00 Uhr ging es am 26. Januar los Richtung Brüssel. Bereits um 10:30 Uhr stand der Termin mit Herrn Axel Voss im Europäischen Parlament an. Vor Ort wurden wir von einem Mitarbeiter von Herrn Voss empfangen, der uns mitteilte, dass Herr Voss noch bei einer Veranstaltung zum Gedenken der Opfer des Holocausts im Plenarsaal sei. Da der Besucherbereich im Plenarsaal zu dem Zeitpunkt schon voll war, konnten wir der Rede des israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog leider nicht beiwohnen.

So wurde uns von zwei Mitarbeitern von Herrn Voss dessen Arbeitsalltag als Europaabgeordneter erläutert. Zudem stellten unsere Q2-SchülerInnen Fragen zum gerade im Europäischen Parlament auf der Tagesordnung stehenden Lieferkettengesetz. Unsere SchülerInnen waren sehr wach und interessiert, sodass sich eine spannende Diskussion ergab, zu der dann auch Herr Voss dazu kam. Da wir uns auch den Plenarsaal ansehen wollten, ging es im Anschluss in den Besucherbereich des Plenarsaals. Auffallend sind hier die 24 Übersetzungsbüros, die sich im oberen Bereich des Plenarsaals befinden. Redebeiträge der Europaabgeordneten werden in die 24 Amtssprachen der Europäischen Union übersetzt.

Im Plenarsaal setzten wir dann auch die Diskussionsrunde fort. Schwerpunkt war nun die Urheberrechtsreform, welche 2019 in Kraft trat und von vielen Jugendlichen stark kritisiert wurde. Herr Voss galt damals als Gesicht der Urheberrechtsreform, welche bei jungen Menschen auch als Artikel 13 bekannt war. Waren die Fragen der SchülerInnen bei unserem letzten Besuch im Jahr 2020 inhaltlich viel kritischer, wollten dieses Mal viele SchülerInnen wissen, wie Herr Voss persönlich mit diesem heftigen Gegenwind in den sozialen Medien umgegangen ist. Ihn habe vor allem die Art der Kritik negativ überrascht und er ist froh, dass diese nun abgeebbt sei. Zudem seien die Einschränkungen für die Youtuber und Influencer ja heute gar nicht so groß als wie es damals prophezeit wurde.

Nach 90 spannenden Minuten ging es – nach einem Abschlussfoto und unzähligen Selfies mit Herrn Voss ;) – weiter ins Museum “Haus der Europäischen Geschichte”. Dort erwarben die SchülerInnen in einer spannenden, interaktiven Führung neues Wissen über die Geschichte Europas, welches dem ein oder anderen vielleicht auch für die im April startenden Abiturprüfungen helfen wird.

Im Anschluss daran fuhren wir um 14:30 Uhr  in die Brüsseler Altstadt. Angesteuert wurde der Grand Place. Von hieraus hatten die SchülerInnen noch knapp zweieinhalb Stunden Zeit, in Kleingruppen die Stadt zu erkunden.

Um 17:00 Uhr fuhren wir dann – erschöpft und glücklich zugleich – wieder Richtung Köln. Um 20:30 Uhr waren wir dann wieder an der LMG. Ein schöner, ereignisreicher Tag ging zu Ende.

Wir freuen uns schon auf weitere politische Projekte an der LMG. Es ist gerade in unserer heutigen Zeit schön zu sehen, dass sich viele unserer SchülerInnen zu politisch mündigen BürgerInnen entwickeln und Interesse an Politik haben.

Eure Fachschaft Sozialwissenschaften

 

SchülerInnen der neunten Jahrgangsstufe präsentieren vielfältige Ergebnisse aus ihrer Projektwoche – DG-Kurs widmet sich dem Thema „Social Media“

„In eurem Alter fragen sich viele: Wer bin ich eigentlich? Und wo ist mein Platz? Wo gehöre ich hin?“. Unter anderem mit diesen Worten leitete die Schülersprecherin Devina Parthasarathy die diesjährige SoR-SmC-Veranstaltung der neunten Klassen ein. Denn das Thema der vor den Herbstferien stattgefundenen Projektwoche lautete: „Identität – was macht uns zu dem, wer wir sind?“. Dieser Frage widmeten sich alle sechs 9er-Klassen auf unterschiedlichen Ebenen.

Den Anfang machte die Klasse 9.3, die unter anderem von ihren Diskussionen zu Gender-Klischees berichteten. Aus diesen ging hervor, dass viele Geschlechter-Zuschreibungen, wie „Männer müssen stark sein“ oder „Frauen müssen kochen können“, heutzutage als überholt gelten. Eine typisch männliche bzw. typisch weibliche Identität gibt es demnach also nicht.

Die Klasse 9.2 präsentierte einen in der Projektwoche aufgenommenen Podcast sowie Interviews zwischen SchülerInnen zum Thema „Heimat“. Am Ende des gelungenen Beitrags stand das Plädoyer, die Identität eines jeden Menschen zu akzeptieren.

Auch die Klasse 9.1 fand einen individuellen Zugang zum Thema Identität und stellte unterschiedliche Ergebnisse zum Thema Rassismus vor. Unter anderem wurde ein fiktives Interview sowie ein Stop-Motion-Video zur Basketball-Legende Michael Jordan abgespielt. Beide Beiträge sollten die Schulgemeinde dazu sensibilisieren, Rassismus nicht zu akzeptieren und aktiv dagegen vorzugehen.

Anschließend zeigte der DG-Kurs von Frau Stumpf und Herrn Wirtz ein Theaterstück, das sich mit der Bedeutung von Social Media auf die Identitätsentwicklung junger Menschen befasste. Die vielfältigen und abwechslungsreichen Szenen ließen das Publikum immer wieder schmunzeln, regten aber auch zum Nachdenken über Selbstdarstellung und Ausgrenzung in sozialen Medien an.

Die 9.6 berichtete indes von ihren Erkenntnissen der Projektwoche, innerhalb derer sie eine Vielzahl religiöser und spiritueller Stätten besuchten. Aus einem aufwendig produzierten Videoclip ging hervor, wie sowohl das Judentum, der Islam, das Christentum und der Buddhismus die Identität sowie den Alltag ihrer AnhängerInnen prägt.

Die 9.4 widmete sich ausführlich dem Themenbereich „Heimat“. Die Klasse präsentierte von den SchülerInnen entworfene Koffer, deren Inhalt ihren Heimatbegriff repräsentierte. Sie stellten fest, dass jeder Einzelne zwar eine unterschiedliche Auffassung vom Heimat-Begriff hatte. Aber man konnte sich auf die Gemeinsamkeit einigen, dass der Begriff mit einem „sich wohl fühlen“ verbunden ist.

Für ein angemessenes Ende der Veranstaltung zeichnete sich die 9.5 verantwortlich. Ihr professionell produziertes Video zeigte abschließend interessante und offene Einblicke in die Migrationsgeschichte von SchülerInnen und ihren Familien.

Ein großer Dank gilt allen Klassen sowie TutorInnen, die an der Erstellung der Beiträge mitgewirkt haben, genauso Pierre Back (Technik) sowie der sympathischen Moderatorin Devina.