Der Türkischunterricht wird seit 1982 an unserer Schule im Bereich WP ab der 7. Klasse 4-stündig in der Woche als Fremdsprache angeboten. Entgegen der früheren Regelung ist das Fach nun für alle Schülerinnen und Schüler – auch für Nicht-Muttersprachlerinnen und Nicht-Muttersprachlern – als eine weitere moderne Fremdsprache offen. Durch die neue Stellung des Faches kommen neue vielfältige Herausforderungen auf die Türkischlehrerinnen und -lehrer zu. So wird der Aspekt der sprachlichen und kulturellen Vielfalt bei der Unterrichtsplanung eine neue Dimension erreichen.
Der moderne kompetenzorientierte Türkischunterricht an der Gesamtschule hat als Leitziel die interkulturelle Handlungsfähigkeit².
Desweiteren bildet der Unterricht über alle Jahrgangsstufen hinweg soziokulturelles Orientierungswissen aus:
- Lebensplanung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
- Schule und Berufsorientierung
- Türkei und türkischsprachige Regionen
Türkisch ist nicht nur in Köln-Porz eine Begegnungssprache. Daher kann die Sprache auch direkt in den Pausen und außerhalb der Schule und in naher Umgebung angewandt und Gelerntes gefestigt werden. Viele deutsch-türkische Betriebe, in denen Sprachkenntnisse in beiden Sprachen vorausgesetzt werden, bieten Schülerinnen und Schülern berufliche Chancen und Möglichkeiten sich zu entfalten.
Muttersprachlerinnen und Muttersprachler haben die Chance ihre natürliche Zweisprachigkeit zu erhalten, weiter zu entwickeln und ihre interkulturelle Handlungsfähigkeit – d.h. sich zwischen den Kulturen und Sprachen, die einen umgeben zurecht zu finden – zu festigen. Die Inhalte des Faches legitimieren sich durch den kompetenzorientierten Kernlehrplan und den schulinternen Lehrplan. Dazu gehören soziokulturelle Themen, integrative Grammatik, Literatur, Landeskunde, Linguistik und weitere ausgewählte Themenschwerpunkte.
Die Frage warum Türkisch als WP-Fach gewählt werden sollte, kann mit Erkenntnissen aus der Sprachforschung beantwortet werden:
- Die Schülerinnen und Schüler verbessern ihre muttersprachlichen und fremdsprachlichen Kompetenzen in Wort und Schrift, d.h. das Kind lernt in der Herkunfts- bzw. Fremdsprache besser lesen, die mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit wird gesteigert und die Sprach- und Grammatikregeln werden vertieft sowie korrekt angewendet.
- Sie können mit soliden Grundlagen in der Herkunftssprache Vorteile haben weitere (Fremd-) Sprachen zu lernen.
- Das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf ihre Zweisprachigkeit werden gestärkt, sie fühlen sich in ihrer Identitätsentwicklung ernst genommen.
- Die Lernmotivation für das schulische Lernen wird insgesamt gesteigert, auch durch den Einsatz digitaler Medien im Unterricht.
- Die Schülerinnen und Schüler erhalten Orientierungshilfen für eine kulturell komplexe Lebenswirklichkeit in Familie und Schule.
- Ihre erworbenen Kompetenzen in zwei Sprachen eröffnen den Schülerinnen und Schülern zusätzliche Chancen in der globalen Arbeitswelt (z.B. telc Türkisch-Sprachzertifikate)
Die Leistungsbewertung erfolgt durch 4 Klassenarbeiten, Lernzielkontrollen, Vokalbeltests und unter Berücksichtigung der sonstigen Mitarbeit. Die Bedeutung für die Oberstufe liegt darin, dass nach fünfjährigem Türkischunterricht in der Sekundarstufe 1, die zweite Fremdsprache für das Abitur abgedeckt ist. Eine weitere Fremdsprache kann weiterhin gewählt werden.