Vieles war anders beim Abitur 2020. Eine letzte Schulwoche als Mottowoche mit dem traditionellen Abigag gab es nicht. Nach den Osterferien fanden noch mal einige intensive Wiederholungsstunden in den Prüfungsfächern statt. Die Abiturklausuren wurden in den Sporthallen geschrieben.
Die stille Hoffnung vieler Abiturienten, dass die Prüfungen ganz ausfallen könnten und durch ein „Durchschnittsabitur“ ersetzt werden könnten, hatte sich allerdings leider nicht erfüllt.
Wie gerne hätten wir nach den anstrengenden Prüfungen eine große Feier gehabt – doch auch diese war nicht in ihrer traditionellen Form erlaubt.
So hieß es auch bei der Überreichung der Abiturzeugnisse: Feiern auf Abstand und ohne die Menschen, die die Abiturienten bis zu diesem Tag begleitet hatten.
Die Fachlehrer der Leistungs- und Grundkurse nahmen digital Abschied: Die Stufenleiter Frau Kahlert und Herr Dr. Imbach hatten (mit Unterstützung von Frau Leuthe) ein Video produziert, in dem jeder Lehrer nochmal auf persönliche und humorvolle Weise „Tschö“ sagen konnte; und auch der Abschiedssong des Lehrerchores fehlte nicht – aber selbst bei der Aufzeichnung mussten vier Meter Abstand „in Ausstoßrichtung“ eingehalten werden.
Oberstufenleiter Daniel Horn ging in seiner Abiturrede natürlich auf die besondere Situation ein. Er erinnerte daran, dass das Wort „Klausur“ ursprünglich den abgeschiedenen, abgeschlossenen Bereich eines Kloster bezeichnet und somit also nicht nur die Abiturienten ihre Klausuren schreiben mussten, sondern wir alle eine besondere Zeit der unfreiwilligen Klausur erlebt haben.
Allen widrigen Umständen zum Trotz haben nun 63 Schülerinnen und Schüler ihr Abitur bestanden, sechs davon sogar mit einer Eins vor dem Komma. Acht Schülerinnen und Schüler haben den schulischen Teil der Fachhochschulreife erlangt.
Die Lise-Meitner-Gesamtschule wünscht allen Abiturientinnen und Abiturienten alles Gute und viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg.