Die Fachschaft Darstellen und Gestalten stellt sich vor

Ein besonderes Fach mit ungewöhnlichen Inhalten

Im Rahmen des Wahlpflichtbereichs WP/7. Jahrgang wird dieses Fach seit dem Schuljahr 2012/13 an unserer Schule angeboten. Wie die anderen WP-Fächer ist auch dieses Fach ein Hauptfach und wird mit 2-3 Stunden pro Woche unterrichtet, genauer – mit einer Doppelstunde und, je nach Jahrgang, zusätzlich mit einer Einzelstunde. Dabei unterscheidet sich Darstellen und Gestalten jedoch in mehreren Punkten von dem Unterricht in anderen Fächern:

1. Darstellen und Gestalten setzt sich zusammen aus dem gesamten Bereich der Künste

Dieses Fach unterscheidet sich von anderen Fächern dadurch, dass man sich nicht nur mit den Inhalten eines einzelnen Faches beschäftigt. Hier spielen verschiedene Fächer wie Deutsch, Kunst, Musik und Sport eine Rolle, ebenso auch Bereiche aus Tanz, Theater, Film, Fotografie und Zirkus.

Man stellt Gedanken, Gefühle, Fantasien und Vorstellungen, Geschehnisse und Situationen mit verschiedenen künstlerischen Mitteln dar, z.B. durch Bewegungen, Körperhaltungen, Farben, Klänge, Töne und Texte. Dies geschieht in den vier verschiedenen Schwerpunkten:

  • Körpersprache
: Aspekte der Bewegung und Bewegungsgestaltung mit dem eigenen Körper
  • Wortsprache: Aspekte des interpretierenden Sprechens, kreativer Umgang mit Sprache
  • Bildsprache: Aspekte von Bildgestaltung und Bildaufbau, Wirkung von Bildern
  • Musiksprache: Aspekte von bewusstem Hören und Erleben, kreatives Gestalten mit musikalischen Elementen, Medien kommen ergänzend zum Einsatz.

Diese Schwerpunkte finden sich in den Unterrichtsinhalten der einzelnen Jahrgänge wieder (siehe Curricula).

2. Die DG-SchülerInnen tragen eine Arbeitskleidung

Alle tragen während der DG-Stunden neutrale schwarze Kleidung – auch die LehrerInnen, wenn ihnen ein Umziehen zeitlich möglich ist. Hier soll die private Erscheinung auf der Bühne abgelegt werden, damit in verschiedene Rollen geschlüpft werden kann. Vor allem soll die Kleidung bequem sein.

Hierzu benötigt man

  1. eine lange schwarze Gymnastikhose oder eine schwarze Leggins mit langen Beinen
  2. schwarze Socken, am besten Stoppersocken
  3. ein einfaches schwarzes T-Shirt mit rundem oder spitzem Halsausschnitt und halbem Arm, locker sitzend, auf keinen Fall bauchfrei.

Alle Kleidungsstücke sind neutral, das heißt: ohne große Logos, Markenzeichen und Muster.

Auch muss sowohl um die Neutralität zu wahren als auch um die Sicherheitsbestimmungen einzuhalten sämtlicher Schmuck abgelegt werden.

3. Die SchülerInnen arbeiten hauptsächlich in Partner- oder Teamarbeit

Über den langen Zeitraum von fünf Jahren lernen die SchülerInnen, ihre unterschiedlichen Begabungen, Temperamente, Wissensschwerpunkte, Vorstellungen und Interessen auf ein gemeinsames Ziel hin, das Gruppenziel, auszurichten. Rivalitäten werden abgelegt und persönliche Vorbehalte werden zurückgestellt.

Keine einfache Sache, denn hierbei wird die ganze Person eingebracht mit all ihren Schwächen und Stärken. Das heißt, die SchülerInnen müssen Ideen vortragen, verteidigen, zurücknehmen, sich mit sich selbst und anderen auseinandersetzen. Man lernt die Arbeit anderer zu würdigen, zu kritisieren, ohne zu verletzen, Kritik anzunehmen und mit ihr umzugehen, man lernt zu geben und zu nehmen.

4. Die Doppelstunde ist mit zwei Lehrpersonen besetzt

Ein/e Lehrer/in ist die Hauptbezugsperson und begleitet die SchülerInnen über die gesamte Zeit von fünf Jahren. Dabei verfolgt sie/er über den gesamten Zeitraum den Entwicklungsprozess jeder einzelnen Schülerin/jedes einzelnen Schülers, den der verschiedenen immer wieder wechselnden Kleingruppen sowie den der gesamten Gruppe.

Die zweite Lehrperson ist die/der entsprechende FachlehrerIn (Deutsch, Kunst, Musik, Sport…), abhängig von dem jeweiligen fachspezifischen Schwerpunkt des Curriculums.

5. Es finden verschiedene Vorführungen statt

Darstellen und Gestalten veranstaltet im 2. Halbjahr stets eine Präsentation vor Publikum, und zwar mit den D&G-SchülerInnen des 6.-8. Jahrganges. D&G inszeniert kein geschlossenes Theaterstück oder Musical, sondern entwickelt und arrangiert einzelne Sequenzen zu einem bestimmten Motto. Hierbei kann es sich um Präsentationen von Texten oder kleinerer Geschehnisse handeln, von Tänzen, Musikstücken oder auch von künstlerischen Arbeiten.

Der 10.Jahrgang bereitet sich zwei Jahre auf eine eigene Abschlusspräsentation vor. Des Weiteren wirken einzelne D&G-Gruppen bei besonderen Veranstaltungen im Schulleben mit. (Z.B. Begrüßung der neuen 5er, SOR, Tag der offenen Tür). Ebenso  sind  D&G-Gruppen mit Darbietungen im Veedel präsent. (Stadtteilfest / Altersheim u.a.).

6. Die Hausaufgaben können verschiedenartig sein

Fachbegriffe werden in einem Begriffslexikon festgehalten, sodass man sie jederzeit nachschlagen kann. Es geht aber auch z.B. um:

  • Auswendiglernen von kleineren Rollen
  • Einstudieren eines Bewegungsablaufes
  • Erprobung von Mimik und Gestik vor dem Spiegel
  • Körper- und Sprechübungen
  • Mitbringen von Requisiten / Kostümen
  • Fertigen von Kostümen
  • Gestaltung von Einladungskarten oder Plakaten

7. Die Leistungsbewertung setzt sich aus vielen Teilbereichen zusammen:

In Darstellen und Gestalten geht es um den ganzen Menschen. Da in Darstellen und Gestalten weit mehr Kompetenzen angesprochen werden und zum Tragen kommen als in vielen anderen Fächern, muss sich die Note aus vielen verschiedenen Komponenten zusammensetzen. Wie in anderen Fächern werden auch hier die Klassenarbeiten, die Führung der Kladde und das Engagement im Unterricht zugrunde gelegt. Natürlich geht es auch hier um abfragbares Wissen.

Des Weiteren dienen als Beurteilungsgrundlage die Ausführungen im körper-,wort-. musik-. bildsprachlichen Bereich sowie die Fähigkeit, sich ernsthaft und überzeugend auf der Bühne zu präsentieren. Ebenso werden die eingebrachten Ideen berücksichtigt. Hier sind aber nicht nur die Quantität und die Qualität der Ideen wichtig. Wichtig ist auch zum einen, wie diese vermittelt werden und zum anderen, wie ein Schüler/eine Schülerin in der Lage und bereit ist, eigene Ideen in die Vorstellungen der anderen Gruppenmitglieder zu integrieren, d.h. auch diese evtl. zu verändern und anzupassen.

Da geht es also auch um die Zusammenarbeit mit anderen, um die Rücksichtnahme aufeinander, um Offenheit und Toleranz und um den Umgang mit Kritik. Ebenso wird die Bereitschaft angesprochen, sich auf Neues, Fremdes einzulassen und sich bisher Unbekanntem zu nähern. Das kann auch bedeuten, bereit zu sein, zusätzliche Zeit für Proben oder für Theaterbesuche zu investieren, weil einfach die Lust und das Interesse an der Arbeit und dem gemeinsamen Produkt vorhanden sind.

Auch werden bei der Notengebung das Durchhaltevermögen und die Ausdauer berücksichtigt – denn: soll eine Präsentation gelingen, muss man üben, üben, üben…

8. Der Unterricht findet nicht nur in der Schule statt

Natürlich orientiert man sich deshalb an Profis. Man besucht geeignete Theateraufführungen – auch abends oder außerhalb der üblichen Unterrichtszeiten.