Arbeitslehre Technik
Das Wahlpflichtfach bringt den Beruf in die Schule
Technik an der Lise-Meitner-Gesamtschule Köln-Porz
Wir leben in einer hoch technisierten Welt, die ständigen Veränderungen unterworfen ist. Die Technik prägt heute unser gesellschaftliches, wie auch privates Leben. Dabei geht es zum einen um Fragen des Umgangs mit technischen Geräten, zum anderen aber auch um ökonomische und soziale Aspekte der Technik durch den Menschen. Außerdem soll durch die Vermittlung von Fertigungsverfahren der Einstieg in das Berufs- und Arbeitsleben erleichtert werden.
Warum Technik?
Die Perspektive des Faches Technik zielt auf die Vermittlung technischer Verfahren und Systeme, mit denen Schülerinnen und Schüler ihre Umwelt im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben zielorientiert verändern und gestalten können. In den Bereichen Stoff, Energie und Information sowie der Auswahl und Anwendung technischer Verfahren erwerben die Schülerinnen und Schüler eine technische Grundbildung. Sie werden in die Lage versetzt Arbeitsabläufe zu durchschauen und zu planen, sauber und sorgfältig nach Anweisung zu arbeiten und erlangen hierdurch sowohl fachliches Wissen als auch die Fertigkeiten und Fähigkeiten in den folgenden Themenbereichen:
● Technische Geräte
● Produktionsprozesse
● Mobilität
● Produktlebenszyklen
● Bauen und Wohnen
Wer sollte das Wahlpflichtfach Technik wählen?
Sowohl Schülerinnen als auch Schüler, die Interesse an Technik haben und sich für die Fragen des technischen Fortschritts begeistern können, sind für diesen Schwerpunkt geeignet. Insbesondere Kenntnisse aus dem Kernfach Arbeitslehre, aber auch z.B. aus der Physik und der Kunst sind gute Voraussetzungen.
Schülerinnen und Schüler sammeln Praxiserfahrungen
Celina absolvierte im Vorjahr ein Praktikum bei einem Sanitär- und Heizungstechnikbetrieb in Grengel. “Das war megacool”, sagt die 16-jährige, die mit weiteren Schülern der Kopernikusschule im Porzer Berufskolleg unter anderem Näheres über Solaranlagen von Innungsmeister Frank Bohndorf erfuhr. (Bericht Kölner Wochenspiegel)
Mit einer Wärmebildkamera konnten sie die Temperaturverteilung im Raum feststellen und zum Beispiel lernen, dass man mit einer Solaranlage Wasser erhitzen kann. In einem anderen Labor schloss die gleichaltrige Aylin einen Kaltwasserschlauch “zum Einlitern” an eine Armatur an. Celina, Schulkameradin aus der Lise-Meitner-Gesamtschule, prüfte danach, ob die Verbindungen am Kupferrohr alle geschlossen sind. Dann erst öffnete Josef Hahner die Wasserzufuhr. Der 20-jährige Auszubildende im Beruf des Anlagenmechanikers Sanitär Heizung Klima (SHK) war einer von insgesamt einem Dutzend Azubis des 2. und 3. Lehrjahr, die potentiellem Nachwuchs ihren Beruf vorstellten, in einem Wirkungskreis, in dem es laut Innungsmeister Bohndorf “zur Zeit viele technische Neuerungen gibt”. Dreieinhalb Jahre geht die Lehrzeit.
Insgesamt 40 junge Leute hatten Ende Mai das Berufskolleg an der Hauptstraße besucht. Sie hatten sich für diesen Tag ausgesprochen und kamen aus zwei Porzer Haupt- und Realschulen sowie aus einer Gesamtschule. Dass sie an diesem Informationstag teilnehmen konnten, geht auf die Initiative des Schulverbundes “Wir in Porz” (WiP) zurück. Dort hatte man sich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie man junge Leute gezielt auf Berufe im Handwerk aufmerksam machen kann, und ersann zusammen mit der SHK-Innung ein Pilotprojekt, bei dem der Beruf des Anlagenmechaniker SHK vorgestellt wurde. Neben der Vorbereitung in der Schule ging es Anfang März nach Essen auf die führende und besucherstärkste Fachmesse der Branche. Man habe mit 20 interessierten jungen Leuten gerechnet, sagte Klaus Edwards, Schulleiter der Eduard-Mörike-Förderschule, der gleichzeitig ein Sprecher des WiP-Schulverbundes ist. Zur Vorstellung des Infotages kamen unter anderem auch Bezirksbürgermeister Henk van Benthem und Ex-Bezirksbürgermeister Willi Stadoll. Wie sieht die Zukunft aus? Von Celina und den sechs Jungs aus der Kopernikusschule wollen sich drei “definitiv” für eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK entscheiden; alle sieben fanden es gut, über den Beruf ausführlich informiert worden zu sein. Im WiP-Verbund, im Berufskolleg und der Innung will man nun die Ergebnisse des Pilots auswerten.