„Wähnen glauben, fürchten, lieben,
sich erfreuen und betrüben,
bald sich wagen, bald besinnen, oft verlieren, oft gewinnen,
auf der Bahn, wie sie gegeben,
dornig, rosig, holprig, eben,
zwischen Furcht und Hoffnung schweben,
doch wo möglich vorwärts streben,
das ist eben Menschenleben.“
(Hans Georg Nägeli)

 

Liebe Schulgemeinde der Lise-Meitner-Gesamtschule Köln,

mit dem heutigen Tag haben wir den letzten offiziellen Schultag im Kalenderjahr 2020 erreicht, ein Jahr, das uns unerwartete und für die meisten unvorstellbare neue Rahmenbedingungen unseres Daseins und Zusammenlebens gesetzt hat. Dieses Jahr wird uns sicherlich sehr deutlich in Erinnerung bleiben.

Es fällt mir schwer, vor diesem Hintergrund geeignete frohe Worte zum Jahresausgang zu finden, da die – gerade auch aktuellen – Perspektiven uns nicht in ein unbeschwertes Jahr 2021 blicken lassen; und dennoch: „Hoffnung habe ich sowieso…“.

Hoffnung hat mir gemacht, was sich alles an Unerwartetem geoffenbart und bewegt hat, z.B.:

  • Neue Formen des Zusammenseins und der Verantwortung zu gestalten
  • Wieder neues Spüren, wie wichtig das Zusammensein und -tun ist
  • Neues Realisieren, wie wichtig es ist, Niemanden zurück- oder alleine zu lassen
  • Neue Formen der Kommunikation zu finden, zu gestalten, auszuprobieren
  • Das Lernen neu zu reflektieren und andere Gestaltungen für erfolgreiches Unterrichten und Lernen zu erproben

Das ausklingende Jahr hat uns neu vor Augen geführt, wie so wichtig Lernen und vor allem gemeinsames Lernen ist und wie dringend wir neue Formate im erfolgreichen Unterstützen und Ausgestalten von Lernprozessen benötigen. Glücklicherweise haben wir uns schon vor einiger Zeit an der LMG auf den Weg gemacht, Modelle und Infrastruktur für die Umgestaltung von Lernprozessen auszuplanen und umzusetzen. Das hat uns nun geholfen, auch wenn wir gemeinsam realisieren müssen, dass wir noch eine weite und sicherlich auch holperige Strecke hin zu einem optimalen Standard vor uns haben; aber wir sind auf dem Weg.

In diesem Zusammenhang möchte ich allen gedanklich und praktisch Beteiligten an diesem Prozess aufrichtig danken, im Sinne der bestmöglichen Ausbildung der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler.

Hier danke ich in aller Form und Anerkennung den Kolleginnen und Kollegen der LMG, die sich ohne Murren und Widerstände auf diesen beschriebenen Weg gemacht haben, Neuland betreten haben und versucht haben, das Beste aus den gegebenen Rahmenbedingungen für die Lernprozesse herauszuholen. Ich danke den Eltern, insbesondere den Mitgliedern der Schulpflegschaft, die nicht nur gedanklich, sondern auch mit Rat und Tat notwendige Prozesse unterstützt und gestaltet haben.

Und nicht zuletzt danke ich aber auch den Schülerinnen und Schülern, die diese ungewohnten und anstrengenden Prozesse akzeptiert haben und den Wegmarkierungen gefolgt sind. Unsere Schülerinnen und Schüler haben sich in Masse vorbildlich an die gesetzten Rahmendbedingungen im neu und immer wieder umdefinierten schulischen Alltag gehalten und damit zu einem akzeptablen Miteinander in diesen so schwierigen Zeiten erheblich beigetragen.

Nun bleibt mir nur noch Ihnen / euch allen, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern und liebe Schülerinnen und Schüler aus tiefstem Herzen eine gesegnete und beseelte Weihnachtszeit sowie einen unbedingt gesunden Übergang in ein unbeschwerteres und froheres neues Jahr zu wünschen – und „Hoffnung habe ich sowieso“.

Möge das „Licht“ des Weihnachtsfestes uns hell umstrahlen und uns den Weg in eine hoffnungsfrohe und glücklichere Zukunft ausleuchten.

Ihr Peter Fellmann